Donnerstag, 30. Juli 2009

contemporary artists - "skandalöse nuditäten"


Die Akte von Lilli Hill polarisieren: Die dem Schlankheitsideal entgegengesetzte, detaillierte Nacktheit mag verschrecken. Die fast unmögliche Leichtigkeit der Posen und die realistische Eindrücklichkeit der Haut und des Ausdrucks dagegen faszinieren. Die in dünnen Schichten aufgetragene Farbe in der Technik alter Meister schafft rücksichtslose, aber dennoch wegen der Lasur nicht grelle oder pornographische Effekte.
Ein Bekannter, dem ich diese Bilder zeigte fand sie hingegen demoralisierend; Ziel der Kunst sei es ein Ideal zu verkörpern und den Menschen zur Verfolgung desselben anzuhalten. Die Bilder von Lilli Hill könnten doch aber durchaus als Ideal eines leichten, stolzen Umgangs mit dem Körper interpretiert werden. Aber vor aller Interpretation entfalten die Bilder bereits ihre Wirkung: Zuallererst vielleicht abstoßend, vielleicht faszinierend, bei längerer Betrachtung beruhigend, aber auf jeden Fall emotional berührend und zur Auseinandersetzung einladend.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das der Autor nicht auf die Fazination runder Formen auf Männer eingeht, oder auch nur gedanklich kommt, ist ein Warnhinweis in welchen Sackgassen wir uns mit unseren Idealen bewegen.

Ich vermute das fast die hälfte aller Männer nicht auf das HungerKlumm kasteiungs Ideal stehen, auch wenn von denen, aus gesellschaftlichen Zwängen, ihre Vorliebe häufig verschwiegen wird.

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